Oilmonitore werden immer besser, aber perfekt sind sie noch lange nicht

Ölmonitor-Systeme (OLMS) gehören heute zur Standardausstattung der meisten Fahrzeuge. Ihre Verbreitung in den letzten Jahren hat dazu beigetragen, die Autofahrer davon zu überzeugen, die Ölwechselintervalle länger zu halten als antiquierte Faustregeln besagen. Das trägt dazu bei, dass sowohl Altöl als auch Zeit und Geld gespart werden kann. Heute ist es üblich, dass ein OLMS in einem Fahrzeug, das hauptsächlich im normalen Betrieb gefahren wird, einen Ölwechsel nach 16.100 km oder mehr empfiehlt.

Trotz all ihrer Vorteile haben diese Systeme auch ihre Schwächen. Zunächst einmal können von den Systemen Wartungsintervalle vorgegeben werden, die den Empfehlungen einiger der Motorenöle widersprechen. Das größte Manko liegt jedoch in dem verborgen, was sie nicht anzeigen. Zunächst wollen wir verstehen wie ein OLMS funktioniert.

Ehrlich gesagt ist "Ölmonitor" eine schlechte Beschreibung für diese Systeme. Ein besserer Name ist „Öllebensdauer-Schätzer“. Sie überwachen keine direkten physikalischen oder chemischen Eigenschaften des Öls, sondern sammeln lediglich Daten aus dem Fahrzeug und sagen auf Grundlage dessen voraus, wie sich Ihre Fahrgewohnheiten und Betriebsbedingungen auf die Viskosität des Öls, die Gesamtbasenzahl (ein Maß für die verbleibende Reinigungskraft), den Oxidationsgrad und andere Faktoren ausgewirkt haben.

Das OLMS kann die Kerneigenschaften eines Öls nicht in der Form messen, wie es beispielsweise ein Chemiker in einem Labor könnte. Wie kann es also wissen, wann das Öl beispielsweise nur noch 10 Prozent Lebensdauer hat? Ganz einfach, das kann es nicht. Das OLMS schätzt die Lebensdauer des Öls auf der Grundlage eines Algorithmus.

Während die erste Generation von Ölmonitoren einfache, kilometerbasierte Systeme waren, die unabhängig von den Betriebsbedingungen feste Ölwechselintervalle vorgeschrieben haben, sind die heutigen Systeme deutlich ausgefeilter. Sie überwachen diverse Einflüsse, von denen bekannt ist, dass sie die Öllebensdauer verringern, geben diese Werte an einen Algorithmus weiter und errechnen so den Prozentsatz der Öllebensdauer, welchen Sie auf dem Display Ihres Fahrzeugs sehen.

Abschleppen kann z. B. zu erhöhten Motordrehzahlen führen, die den Motor und das Öl belasten. Wenn der Fahrzeugcomputer häufiges Fahren mit hohen Drehzahlen feststellt, verkürzt das OLMS das Ölwechselintervall. Das Gleiche gilt für extreme Umgebungshitze, die die Oxidation und den chemischen Abbau des Öls beschleunigen kann. Ständiges Fahren unter schwerer Last, z. B. beim Abschleppen, verkürzt neben einigen anderen Faktoren ebenfalls das Ölwechselintervall.

So gibt der Autohersteller Ford in einem Video auf seiner Website, dass Autofahrer davon ausgehen können, dass der Ölmonitor etwa alle 12.100-16.100 km einen Ölwechsel empfiehlt. Wenn Sie jedoch häufig Anhänger ziehen oder im Leerlauf fahren, empfiehlt das System einen Ölwechsel alle 8.000-12.100 km. Das Fahren bei extremen Temperaturen oder häufiges Ziehen nahe der maximalen Kapazität führt zu Ölwechseln alle 4.800-8.000 km. Ölmonitor anderer Automobilhersteller folgen in der Regel demselben Muster.

Aber was ist, wenn ich ein hochwertiges Motoröl, wie bspw. AMSOIL Signature Series Synthetic Motor Oil verwende, das nachweislich Säuren neutralisiert, Viskositätsverluste bekämpft und der Flüchtigkeit besser widersteht als andere Öle, so dass es eigentlich länger im Einsatz bleiben könnte? Wie kann das OLMS die Empfehlung der Ölhersteller in Abhängigkeit von der Ölqualität anpassen? Das kann es leider nicht, was uns zu einem weiteren wichtigen Punkt bringt, den man sich bei diesen Systemen merken sollte. Trotz all ihrer Vorteile kann Ihr OLMS nicht zwischen einem hochwertigen synthetischen Öl und einem billigerem Öl unterscheiden.

Für Fahrzeuge, die unter härteren Bedingungen bewegt werden, zeigt das OLMS schnell einen Ölwechsel nach 8.000 km an. Obwohl das Öl für ein deutlich längeres Intervall im Motor hätte verbleiben können.

Trotz der Ausgereiftheit von Öllebensdauer-Überwachungssystemen haben diese auch Nachteile. Sie können jedoch sicher sein, dass unsere synthetischen Motorenöle in Ihrem Fahrzeug während des von uns empfohlenen Ölwechselintervalls einen hervorragenden Schutz bieten, unabhängig davon, was das OLMS sagt. Wenn Sie sich für eine Verlängerung des Ölwechselintervalls entscheiden, Ihr OLMS aber einen Ölwechsel vor Erreichen der garantierten Lebensdauer des Öls fordert, setzen Sie einfach das OLMS zurück und befolgen Sie die Richtlinien, die wir auf dem Produktetikett angeben. Es macht keinen Sinn, gutes Öl zu verschwenden.