Nach Autokauf Ölstand zu niedrig – Was macht man bei einem Schaden?

Ist der Ölstand bei einem Auto zu niedrig, wird das bei den meisten Fahrzeugen angezeigt, indem das Symbol der Ölkanne auf dem Armaturenbrett aufleuchtet. Das ist ein Alarmsignal. Es gilt, den Ölstand schnellstmöglich zu prüfen und gegebenenfalls Öl aufzufüllen. Öl dient der Schmierung der beweglichen Teile am Motor und verhindert schwere Motorschäden.

Ist der Ölstand nach dem Autokauf zu niedrig und tritt in der Folge ein Motorschaden ein, kann der Käufer Schadenersatz vom Verkäufer verlangen.

Fahren mit niedrigem Ölstand – Gefahr von schwerwiegenden Motorschäden

Moderne Fahrzeuge kommen in der Regel mit wenig, aber nicht ohne Öl aus. Es gilt daher, den Ölstand immer im Blick zu haben. Öl schmiert alle beweglichen Teile am Motor und verhindert, dass sich Teile ineinander festfressen. Es ist wichtig für eine einwandfreie Funktionsweise des Motors. Bei einem zu niedrigen Ölstand kann es zu schweren Motorschäden kommen, die mit kostspieligen Reparaturen verbunden sind. Öl transportiert auch beim Verbrennungsprozess von Kraftstoff entstehende Schmutzpartikel ab.

Ist die Kontrollleuchte mit der Ölkanne auf dem Armaturenbrett sichtbar, müssen Autofahrer schnell handeln. Leuchtet die Kontrollleuchte gelb oder erscheint der Schriftzug „MIN“ für minimal, bedeutet das einen zu niedrigen Ölstand. Bei nächster Gelegenheit muss der Fahrer den Ölstand kontrollieren.

Ein unmittelbarer Motorschaden droht, wenn die rote Ölkanne als Kontrollleuchte allein zu sehen ist. Jetzt gilt es, schnell anzuhalten und Öl aufzufüllen. Lagerungen laufen sich bei niedrigem Ölstand trocken. Aufgrund der Reibung entstehen Späne, die schon auf einen kapitalen Motorschaden hindeuten können.

Ölstand regelmäßig kontrollieren

Der Ölstand sollte ungefähr alle paar Tausend Kilometer kontrolliert werden. Bei einer hohen Laufleistung und bei älteren Autos sind noch häufigere Kontrollen sinnvoll. Als Faustregel gilt, den Ölstand mindestens einmal monatlich zu prüfen. Der Ölstand ist abhängig von Jahreszeit, Außentemperatur und Fahrstil.

Der Motor sollte bei der Ölstandskontrolle warm, aber nicht heiß sein. Nach dem Abstellen des Motors sollten Autofahrer noch einige Minuten warten, bis das Öl in der Ölwanne wieder zusammengelaufen ist.

Die Kontrolle des Ölstands erfolgt folgendermaßen:

  •  Ölmessstab aus der Ölwanne ziehen und mit einem Tuch abwischen
  • Ölmessstab wieder vollständig in die Ölwanne schieben
  • Ölmessstab wieder aus der Ölwanne ziehen und Ölstand ablesen

Tipp: Auf dem Ölmessstab befinden sich zwei Markierungen. Der Abstand zwischen den beiden Markierungen entspricht einem Liter Öl. Im Idealfall sollte sich der Ölfilm in der Mitte zwischen diesen Markierungen befinden.

Wie oft muss Öl aufgefüllt werden?

Autofahrer sollten Öl auffüllen, wenn der Ölstand bei der Kontrolle zu niedrig ist oder während der Fahrt die gelbe Kontrollleuchte mit der Ölkanne aufleuchtet. Öl kann nachgefüllt werden, wenn der Motor noch warm ist. Es ist wichtig, dass sich das Öl für den Fahrzeugtyp eignet.

Autofahrer sollten Öl immer dann nachfüllen, wenn sie den Ölstand kontrollieren und er zu niedrig ist. Das Öl sollte langsam eingefüllt werden.

Tipp: Ist der Ölstand geringfügig zu hoch, stellt das kein Problem dar. Wurde jedoch deutlich zu viel Öl nachgefüllt, muss das überschüssige Öl abgepumpt werden.

Was ist ein versteckter Mangel beim Autokauf?

Bei einem Autokauf kann im Kaufvertrag die Formulierung „gekauft wie gesehen“ getroffen werden. Davon ausgeschlossen sind versteckte Mängel. Um einen versteckten Mangel handelt es sich, wenn ihn ein durchschnittlicher Käufer durch eine eigene Untersuchung nicht erkennen kann. Ein versteckter Mangel ist bereits beim Kauf vorhanden, aber nicht erkennbar.

Beispiele für versteckte Mängel sind:

  •  Auto ist ein Unfallfahrzeug, was erst bei der Untersuchung durch einen Sachverständigen festgestellt wird
  •  Ölverbrauch ist zu hoch
  • Zylinderkopfdichtung ist defekt, was beim Kauf nicht erkannt wurde
  •  auf dem Tacho wird ein falscher Kilometerstand angezeigt

Der Käufer hat bei einem versteckten Mangel das Recht auf Gewährleistung und Schadenersatz.

Zu niedriger Ölstand als versteckter Mangel

Vor dem Autokauf kann der Käufer den Ölstand prüfen. Das muss jedoch noch nicht aussagekräftig sein. Verbraucht das Auto zu viel Öl, kann es sich um einen versteckten Mangel handeln. Nach Herstellerangaben sollte ein Auto pro 1.000 Kilometer nicht mehr als einen Liter Öl verbrauchen. Ein zu hoher Ölverbrauch kann durch Folgendes verursacht

  • konstruktionsbedingten Motorschaden
  • defekte Zylinderkopfdichtung
  • poröse Dichtringe

Was tun bei Schaden durch zu niedrigen Ölstand?

Der Käufer hat das Recht auf Schadenersatz, wenn es zu einem Schaden aufgrund eines zu niedrigen Ölstands kommt. Er sollte den Schaden möglichst schnell geltend machen, nachdem er ihn bemerkt hat. Beim Kauf beim Händler sind die Chancen gut, wenn der Händler keinen Bedienfehler nachweisen kann.


Es ist möglich, ein gebrauchtes Auto nach dem Kauf zurückzugeben. Wurde das Auto bei einem Händler gekauft, muss der Händler Schadenersatz leisten, indem er zunächst eine Reparatur vornimmt. Eine Rückgabe und damit ein Rücktritt vom Vertrag ist möglich, wenn es sich um gravierende Mängel handelt, die sich durch eine Reparatur nicht beseitigen lassen.


Bei einem Kauf von einer Privatperson kann der Verkäufer in den Vertrag eine Klausel für den Haftungsausschluss aufnehmen. Der Käufer kann beim Kauf von privat nur dann das Fahrzeug zurückgeben, wenn die Klausel nicht enthalten ist.